Der Tourismus-Sektor erfindet sich stetig neu, ohne Grenzen und voller neuer Ansätze. Nach einem völligen Stillstand folgt die bisher unübertroffene Reiselust. Die Zahlen explodieren nach oben, Reisende genießen die schier grenzenlose Freiheit und die Branche jubelt. Reisen beschäftigt uns, und das wird es auch zukünftig tun.
Studien belegen, dass seit dem Stillstand durch die Pandemie die Zahlen der internationalen Ankünfte kontinuierlich ansteigen, und es ist bei Weitem keine Veränderung dieses Trends in Sicht. Reisen ist so beliebt wie nie zuvor!
Schlagzeilen über Naturkatastrophen, Extremtemperaturen und die Folgen von Wetterveränderungen bringen jedoch einen starken Fokus für viele Menschen in den Vordergrund: nachhaltig leben. Auch beim Reisen. Urlaub oder Business Travel soll möglichst umweltfreundlich sein und soll keinen negativen Einfluss auf die Bevölkerung, Tier- und Pflanzenwelt der ausgewählten Destination haben.
Aktuelle Berichte zeigen, dass 69% der Reisenden sich nachhaltige Optionen beim Reisen wünschen. Doch wie genau können diese aussehen?
Wir haben die nachhaltigen Trends zusammengefasst!
1. Community Based Tourism
Diese Form des Tourismus legt den Fokus auf die Unterstützung von lokalen Gemeinschaften, um so die Kultur, Traditionen und Lebensweise der Einheimischen kennenzulernen. Das Ziel dabei ist auch, die Personen vor Ort in den Tourismus-Sektor einzubinden und dadurch Arbeitsplätze und wirtschaftliche Vorteile für die Lokalbevölkerung zu schaffen.
Diesen Top Trend des nachhaltigen Tourismus können Reisende unterstützen, indem sie unabhängige, von Einheimischen geführten Unterkünfte auswählen. Dies gilt ebenso für die Auswahl von Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Dadurch können lokale Unternehmen nicht nur gefördert und erhalten werden, Reisende können ihre Destination so hautnah erleben und den kulturellen Austausch fördern.
2. Artenschutz
Als wesentlicher Bestandteil des nachhaltigen Tourismus gerät der Artenschutz immer stärker in den Fokus. Während die hautnahe Erfahrung mit Flora und Fauna bei vielen Reisenden schon lange im Mittelpunkt steht, gewinnt nun der bewusste Umgang mit der Artenwelt an Bedeutung.
Diese Art von Tourismus kann wesentlich zum Schutz von bedrohten Tier- und Pflanzenarten und ihrer Umgebung beitragen, als auch die Lokalbevölkerung wesentlich unterstützen. Ein aktueller WWF-Report zeigt beispielsweise auf, dass mehr als 50% der Lokalbevölkerung in Belize von Einkommen leben, das sie in Zusammenhang mit dem Tourismusaktivitäten rund um das Belize-Barrier-Riff und den dazugehörenden Fischereien erwirtschaften.
Verantwortungsbewusst ausgewählte Touren, z.B. von Safari-Anbietern, wirken sich auf die Förderung des lokalen Natur- und Artenschutz aus und können somit zum Erhalt von Weltnaturerbe beitragen.
3. CO2-Ausgleich
Mit diesem Trend des nachhaltigen Tourismus werden CO2-Fussabdrücke von Individuen oder Organisationen durch die Investition in Umweltschutzprojekte ausgeglichen. Der Zugang hierbei variiert, zum Teil werden die Ausgleichsinvestitionen für einzelne Aktivitäten, beispielsweise eine Flugreise, getätigt. Auf der anderen Seite werden zum Teil umfassende CO2-Abdrücke von Organisationen mit Investitionen ausgeglichen. Die meisten unterstützten Projekte zielen dabei auf die Reduzierung von zukünftigen Emissionen ab, häufig in Entwicklungsländern.
Die Popularität des CO2-Ausgleichs ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Kritische Stimmen behaupten, dass er einen bequemen Weg dafür bietet, ohne Einschnitte in das eigene Konsumverhalten und den Lebensstil eine nachhaltigere CO2-Bilanz zu erzielen. Dem wird entgegengehalten, dass die meisten Reisenden, die durch den CO2-Ausgleich ihre Bilanz verbessern wollen, meistens auch Maßnahmen in ihrem Alltag umsetzen, die auf die Reduzierung ihres Fussabdrucks abzielen.
4. „Voluntourismus“
Diese Kombination aus Urlaub und Freiwilligentätigkeit erfährt unter den Top Trends des verantwortungsvollen Tourismus aktuell besondere Beliebtheit. Viele Reisende möchten während ihrem Urlaub auch Charity-Arbeit leisten, um so die Lokalbevölkerung oder den Artenschutz zu unterstützen.
Im Voluntourismus gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, sowohl hinsichtlich der Dauer als auch des Hilfsprojektes selbst. Von kurzen Einsätzen wie beispielsweise Beach Clean Ups bis hin zu umfangreichen Aufforstungsprojekten oder sogar langfristigen Einsätzen in lokalen Entwicklungsprogrammen, beispielsweise in Schulen.
5. Nachtzüge
Was für ein Comeback! Nachtzüge entwickeln sich gerade zum Liebling vieler nachhaltig orientierter Reisender. Kein Wunder, denn sie punkten mit einer großen Auswahl an neuen Strecken, Komfort an Bord und natürlich ihrer Umweltfreundlichkeit.
Gerade in Europa wurde das Netz an Nachtzügen stark ausgebaut und bietet nun eine Vielzahl an Möglichkeiten, europäische Metropolen und Geheimtipps kennenzulernen, ohne dafür eine Flugreise buchen zu müssen. Im direkten Vergleich ist der negative Umwelteinfluss einer Nachtzugreise um das 28-fache geringer als die selbe Strecke mit dem Flugzeug, und macht den Nachtzug damit zur nachhaltigsten Option für längere Strecken.
6. Nachhaltige Unterkünfte
Die Nachfrage nach umweltbewussten Unterkünften steigt seit Jahren kontinuierlich. Dabei ist die Bandbreite mittlerweile riesig: von einfachen Outdoor-Erfahrungen über „Glamping“-Unterkünfte bis hin zu Boutique Hotels und großen Hotelketten – Reisende wollen nachhaltig unterkommen, und das überall.
Zertifizierungen und spezialisierte Websites können dabei helfen, detaillierte Informationen über wirklich nachhaltig aufgebaute und geführte Unterkünfte zu erhalten und bieten somit eine Entscheidungsgrundlage für den Reisenden bei seiner Suche nach einer geeigneten umweltbewussten Unterkunft.
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